Samstag, 25. August 2018

Anlage bereit für den Kontakt

DK0LG, Schulstation bereit für den Test
Nach intensiven Arbeiten an der Antennenanlage am gestrigen AG-Freitag konnte der defekte Azimutrotor ausgetauscht und die Rotorkombination erfolgreich in Betrieb genommen werden.
Frau Home und Andreas (DG0HAB) bei der Vorbereitung
Heute, Samstag 11.52 MESZ (9:52UTC! Das erklärt das späte Aufstehen von Alexander 😄), kam die Stunde der Wahrheit. Ein Überflug der ISS mit über 80 Grad Elevation hier in Dessau sollte zum Testen der gesamten Station genutzt werden. Alexander Gerst war mit einem Kontakt in das DLR- School-Lab Neustrelitz mit Schülerinnen und Schülern aus Parchim angekündigt. Die Verfolgung des etwa 10-minütigen Kontaktes war ein voller Erfolg. 19 der 20 gestellten Fragen konnten klar und deutlich von unserer Station im Liborius-Gymnasium
verfolgt und aufgezeichnet werden. Der Überflug brachte uns für unser Event im Oktober wertvolle Erkenntnisse:
  1. Auf der Downlik Frequenz (145,800MHz) konnten wir zum Zeitpunkt des Überfluges einen leichten Störträger feststellen (S2-S3), vermutlich von der Solaranlage auf unserem Flachdach. Sobald aber das Signal von Alexander anlag (S9+10dB mit Vorverstärker) hatten die Störungen keine Chance mehr.
  2. Die Antennenposition wird kurz vor dem Aufgang der ISS optimiert (in unserem Fall über Kopf) angefahren. Diesen Vorgang könnten wir durch eine geeignete Parkposition vorher optimieren.
  3. Keine der Kabel und Leitungen kam in Konflikt mit unserem Mast und den Abspannungen.
  4. Beim Aufgang hatten wir vertikal polarisiert den besten Empfang, danach wurde die Antenne überwiegend rechtsdrehend polarisiert betrieben. Für unseren Kontakt sollte ein Funkamateur oder Mitglied unserer Schulstation am Polarisationsschalter sitzen und bei eventuellen Rauscheinbrüchen schnell Umpolarisieren.
  5. Der Mastvorverstärker besitzt ein hervorragendes Signal-Rauschverhalten und bringt die erwarteten 20dB. Die Verwendung sichert ein stabiles Signal über S9 ab.
Die ISS kurz vor dem AOS in Dessau

Hier einige der Fragen und Alexander Gersts Antworten:

1.Welche war heute Ihre wichtigste Aufgabe, die Sie zu erfuellen hatten?



2. Was haben Sie heute gegessen und welches ist Ihr Lieblingsgericht auf der ISS?



3. Welche war die anstrengendste Trainingseinheit in Vorbereitung auf Ihren 2. Weltraumeinsatz? 



4. Sie werden in der zweiten Haelfte des Aufenthaltes auf der ISS Kommandant sein, worin sehen Sie diese besondere Verantwortung?


Nachdem unsere Station sich im Empfang hervorragend bewährt hat, sollte ab 14 Uhr auch noch der Sendeteil getestet werden. Dafür erklärten sich Jan und Diego aus unserer AG bereit, am heutigen HSW-Contest (Wettbewerb der Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen) teilzunehmen. Unser Ziel war natürlich nicht, einen Platz in diesem Wettbewerb zu erkämpfen! Viel interessanter war für uns die Entfernung der gearbeiteten Station und die Signalstärke. Leider sind die Rapporte der Gegenstation nicht brauchbar, aber die Feldstärken bei uns gaben uns ein Gefühl für die Richtcharakteristik unserer Antenne. So lag die weiteste Station in Niedersachsen mit etwa 120 Kilometern hinter den Erhebungen des Harzes im Erwartungsbereich (sichtbarer Horizont+10%).
In nächster Zeit werden wir einige Satellitenüberflüge (AO91,AO92,SO50) nutzen, um die Zuverlässigkeit der Station weiter zu testen. Vielen Dank an alle Beteiligten, Frau Home, Andreas DG0HAB, Jan und Diego sowie Pascal.
Antennenanlage auf dem Dach. 2m und 70cm X-Quad auf Satrotor und Reserveantenne X300


J. Home
Leiter AG, DK0LG

Montag, 13. August 2018

18 Adern und eine Mission

Lötstation auf dem Schuldach
Am heutigen Sonntag sollten die Antennenarbeiten auf dem Dach beendet werden. Nach der Vorbereitung der Steuerleitung und des 144 MHz Antennenkabels während der letzten Antennenaktion mussten nun alle Steuerleitungen im Verteiler mit den dazugehörigen Anschlüssen auf dem Dach verbunden werden. 
Blick in den Verteiler, die Rotoranschlüsse sind fertig
Das Wetter war sonnig und klar. Wie verbindet man 18 Leitungen so sicher, dass auch bei extremen Wetterlagen keine Probleme auftreten? Hier kommt nur eine saubere Lötverbindung infrage. Zusätzlich soll jedoch auch ein Kontakt mit anderen Kabelanschlüssen vermieden werden und bei Bedarf eine einfache Multimetermessung mit Tastspitzen möglich sein!
Hier hilft uns die gute alte Lüsterklemme. Die verlöteten Litzen werden geschützt und geordnet angereiht und können über die Schrauben leicht ausgemessen werden. Jede Anschlussgruppe erhält eine eigene Klemme in einer anderen Farbe. So teilen sich die Anschlüsse wie folgt auf:

  • rote Lüsterklemme - 6 Leitungen des Horizontalrotors
  • grüne Lüsterklemme - 6 Leitungen des Vertikalrotors
  • schwarze Lüsterklemme - 3 Leitungen der Polarisationsschalter
  • blaue Lüsterklemme - gemeinsame Masse(GND)
Arbeit erledigt, der Lötkolben kann Abkühlen
Aufmerksame Leser stellen fest, dass noch zwei Leitungen übrig bleiben. Die PTT-Steuerung der Mastvorverstärker für 144 MHz und 430 MHz mit je einer Leitung werden später noch ergänzt, da die nötigen Chingestecker noch nicht vorhanden sind.
Die Lötübung ging schnell voran, eigentlich eine schöne Aufgabe für die AG-Teilnehmer. Leider schließt die Arbeit auf dem Schuldach eine solche Beteiligung aus.  
Nachdem alles verkabelt war, wurden alle offenen Stecker mit selbstschweißenden Isolierbändern aus der Industrie versiegelt. Jetzt sollte kein Wasser mehr in die Koaxialverbindungen eindringen. Das verlegen der 430 MHz Koaxialleitung nach unten in die Aula war dann nur noch Minutensache. Demnächst stehen Lötarbeiten am anderen Ende der Leitung in der Aula an.

J. Home
AG-Amateurfunk und Elektronik
Die Verteilerbox mit den Steuerkabeln

Abisolierte Kabel werden verdrillt



Lötzinn schafft dann eine sichere Verbindung
Das Rotorkabel des Elevationsrotors braucht Platz zum Drehen
Rotor, Pol-Schalter und Mastvorverstärker fertig verdrahtet
Antennenkonfiguration "ready for contact"

Samstag, 4. August 2018

Antennenarbeiten bei DK0LG

Am heutigen Sonnabend bei 35 Grad im Schatten wurden wieder einige Antennenarbeiten durchgeführt. Mit Unterstützung von Frau Home gelang es, die mit 18 Adern und Schirmung doch sehr schwere und 50 Meter lange Steuerleitung anzubringen. Dafür wurde am Mast ein wasserdichter Verteilerkasten (eine ehemalige Geocaching box ;-) ) installiert. Auch die Mastvorverstärker für 70 cm und 2m sind endlich eingetroffen und fertig installiert. Die erste Koaxleitung für 2m wurde bis zur Mitte der Aula abgemessen und gekürzt. Jetzt müssen die 18 Steuerleitungen mit den Kabelanschlüssen des Satellitenrotors, den Polarisationsschaltern und Mastvorverstärkern verlötet werden.
Antennenkonfiguration mit Verteiler, MVV2m, MVV70cm, Polschaltern und Steuerkabel

Steuerleitung und Koaxkabel Richtung Aula