Sonntag, 27. Mai 2018

Antennenmastmontage bei DK0LG

 26.5.2018
Heute war es soweit. Dank der hervorragenden Vorarbeit sollte unser Mast befestigt und um die Antennentechnik erweitert werden.

Stillleben auf dem Kunstbalkon
Samstag morgen, strahlend blauer Himmel, 24 Grad im Schatten, so zeigte sich das Wetter gegen 9 Uhr auf dem Schulhof. Die erste Aufgabe war die gesamte Ausrüstung, Antennen, Kabel, Rotor und Werkzeug, vom Schulhof vier Stockwerke auf den Balkon der Kunsträume zu bringen. Erfreulicherweise war Herr Böttger bei der Pflege der Außenanlage, so dass ich den Fahrstuhl über den Hofeingang nutzen konnte.
Nachdem alles erfolgreich auf das Dach gebracht wurde, ging es an das korrekte Ausrichten des Mastes. In allen Richtungen sollte die Abweichung von der Senkrechten +/- 0,3 Grad nicht überschreiten. Nach dieser zeitaufwendigen Prozedur wurden die Füße des Dreibeinmastes mit den Terassenplatten verschraubt und das Dreibeinstativ mit Ketten und Seilspannern fest verspannt. Jetzt stand das Stativ unverrückbar fest ans seiner korrekten Position.
Bohren der Befestigungen für die Stativbeine

Die Montage des Rotors mit Querboom und den beiden X-Quad-Antennen war dagegen ein Kinderspiel. Über Google Earth wurde vorher ein Punkt genau in Nordrichtung anvisiert, so dass die Ausrichtung beider Antennen exakt in Richtung des geografischen Nordpols erfolgen konnte. Immerhin beträgt in unseren Breiten die Mißweisung schon 3 Grad!
Die Koaxleitungen von den Antennen zu den Polarisationsschaltern wurden schon vorher vorbereitet und unter Beachtung der Ebenen (horizontal/Vertikal) korrekt angebracht. Dabei ist zu beachten, dass für die 70 cm zirkulare Polarisation, die vertikale Speiseleitung um lambda/4 mal Verkürzungsfaktor länger sein muss!
Zum Schluss wurde der Mast an drei Stahlseilen mit Befestigungsringen auf unserem Flachdach abgespannt. Ein Rütteln am Mast zeigte keine nennenswerten Bewegungen. Jetzt fehlen nur noch die Steuerleitungen und Koaxkabel nach unten und die beiden Mastvorverstärker.

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Stationsleiter DK0LG

Korrekt ausgerichtetes Stativ
Anbringen der Speiseleitungen

Antennenkonfiguration bereit für ISS-Kontakt

Antennenblick exakt nach Norden

Panorama vom Dach, Nord über Ost nach Süd, keine Hindernisse

Antennenpanorama vom Dach, Süd über West nach Nord, keine Hindernisse


3 mal 50 Kilogramm und ein Mast

25.5.2018

Heute ist es soweit, der Antennenmast hat seinen angestammten Platz auf unseren Flachdach eingenommen. Die große Herausforderung war es, drei Terassenplatten aus solidem Beton ohne Schaden für Mensch und Gebäude auf das Dach zu bringen. Die Gravitationskräfte sind unbarmherzig und lassen keine Fehler zu.
Dank der tatkräftigen Unterstützung unseres Hausmeisters Herrn Körting gelang es uns, durch raffinierte Seiltechnik und Leiterunterstützung alle Platten und den Mast sicher an seinen Platz zu bringen.
Vielen Dank noch einmal an Herrn Körting für die Hilfe und Unterstützung.

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Stationsleiter DK0LG
Herr Körting befreit die 50 kg Platte von der Seil- und Sicherungstechnik. Der Mast wird grob ausgerichtet.

Mittwoch, 23. Mai 2018

Aufbau der Antennenkonfiguration

Antennenkonfiguration auf dem Prüfstand
Bevor die Antennenanlage auf unserem Schuldach installiert wird, stehen aufwendige Optimierungs- und Konfigurationsaufgaben auf dem Plan. Wie wird das Dreibeinstativ stabilisiert? Was ist der günstigste Befestigungspunkt des Antennenbooms am Glasfaserquerträger? Wie groß muß die Kabelschleife sein, damit die Antennen frei in alle Richtungen gedreht werden können?
Solche Fragen beantwortet man in aller Ruhe auf dem sicheren Erdboden und nicht auf dem 16 Meter hohen Flachdach der Schule.
Das Grundkonzept unserer Antennenanlage besteht aus einer Kombination zweier X-Quad-Antennen für 435 Mhz (70cm) und 145 Mhz (2m), die in ihrem Schwerpunkt an einen nichtleitenden Glasfaserrohr befestigt sind. Dieses Rohr durchdringt einen Elevationsrotor, der auf einem Azimutrotor (Rotorkombination Yaesu G5500B) aufmontiert ist. Von den X-Quad-Antennen führen je zwei Aircell7-Kabel, für die horizontale und vertikale Polarisationsebene in einen Polarisationsumschalter. Mit Hilfe dieser Umschalter wird es uns möglich sein, während des Überfluges der ISS und anderer Satelliten, die jeweils günstigste Empfangspolarisation der Signale auszuwählen.  Vom Polarisationsschalter folgt die direkte Einspeisung des Signals in einen Empfangsvorverstärker, der die schwachen Signale um zirka 20dB anhebt. Die genaue Konfiguration ergibt sich aus der untenstehenden Grafik.


Schematischer Aufbau der Satellitenstation von DK0LG

Die Rotorkombination wird über zwei 6-adrige Steuerkabel mit dem Steuergerät verbunden. Ein selbstgebautes Rotorinterface ERC-M (Easy Rotor Control) verbindet die Steuerung mit der seriellen Schnittstelle eines PC. Hier übernimmt die Software SATPC32 der Amsat die Kontrolle. Über die aktuellen Keplerdaten der ISS erfolgt eine Bahnberechnung für den Überflug der Station in der Dessauer Innenstadt und die Antenne wird mit einer Genauigkeit von etwa 3 Grad der Flugbahn der Station nachgeführt.
Die grundlegenden Arbeiten an der Anlage auf dem Boden sind mit Erfolg abgeschlossen. Mehrere Überflüge der ISS und des Satelliten FO29 konnten mit Erfolg "getrackt" werden. Einen kleinen Eindruck des Steuerungsprozesses vermittelt das kurze Video.
Jetzt erfolgt die Aufstellung und Ausrichtung des Mastes auf unserem Schuldach, wovon später weiter berichtet wird.

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Stationsleiter DK0LG
Interface und Steuergerät in Aktion

Ankopplung der Steuerung an SATPC32

Seitenansicht mit 2m/70cm Polarisationsschalter

Sonntag, 13. Mai 2018

Unser Antennenmast ist fertig

Darius beim Abladen des Mastes
Heute wurde der Antennenmast für unsere Satellitenstation geliefert. Darius erschien pünktlich am Freitag (in den Ferien!) mit seinem Vater und einem kleinen Transporter auf dem Schulhof. Das gute Stück wurde vorsichtig entladen und zur Probe aufgestellt. Ein tolles Stück Arbeit, was Darius da mit seinem Meister im Praktikum gefertigt hat. Die Schweißnähte sind für 1,5 Tonnen Last ausgelegt, die Rohre aus frisch verzinkten Stahl, also praktisch unverwüstlich. Bis zu seiner Endposition auf dem Flachdach unserer Schule, werden erst Experimente zur Antenneninstallation auf ebener Erde gestartet. Vielen Dank noch einmal an Darius und seinen Vater für die geleistete Arbeit!

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Kontrolle der Abstände mit dem Zollstock

Alle Maße stimmen, jetzt können Antennenexperimente folgen

Montag, 7. Mai 2018

19. Europatag der Schulstationen - kein Tag wie jeder andere


Das Team DK0LG
Alle Jahre wieder am 5. Mai stand der Europatag der Amateurfunk-Schulstationen auf unserem Terminkalender. Die Teilnahme der Schulstation DK0LG in Dessau hat sich dabei schon als eine gute Tradition entwickelt. Der diesjährige Termin fiel nun aber ausgerechnet auf einen Samstag. Das Wetter versprach einen klaren sonnigen Tag mit azurblauem Himmel und sommerlichen Temperaturen von bis zu 26 °C. "Da kriegt man doch keine Schüler in die Schule, erst recht nicht zu einem Wettbewerb im Amateurfunk!" Diese Bedenken stellten sich jedoch als völlig unbegründet heraus.
Gegen 13 Uhr erschienen Sina, Fiona, Elene, Matthias, Diego, Ole, Paul, Louis, Franz-Alwin (DD3FA), Pascal und Serenity pünktlich im Raum unserer Schulstation. Damit standen uns 11 der 18 AG-Teilnehmrinnen und Teilnehmer für einen spannenden Europatag auf Kurzwelle und UKW zur Verfügung.
Besuch vom Distriktsvorsitzenden Sachsen Anhalts
Gleich zu Beginn besuchte uns unser Distriktsvorsitzender des DARC (Deutscher Amateurradio Club) Stefan DL4ST. Er hat sich immerhin die Mühe gemacht, aus Elbingerode nach Dessau zu reisen um den Amateurfunknachwuchs in Sachsen Anhalt kennenzulernen. Das Interesse unseres Distriktvorstandes an der Schulstation und unseren Aktivitäten hat uns zusätzlich angespornt, auf den Frequenzen unser Bestes zu geben. So verabschiedete sich Stefan, beeindruckt von unserer aktiven Jugendgruppe, mit den besten Wünschen für den Wettbewerb und dem Versprechen uns anlässlich des ISS-Kontaktes zu unterstützen und im Oktober zu besuchen.
In zwei Räumen wurde je eine Station für Kurzwelle und eine für UHF/VHF eingerichtet und mit Rechentechnik zum Loggen ausgestattet.
Franz-Alwin (DD3FA) übernahm mit den erfahrenen Schülerinnen und Schülern die Kurzwellenstation und sorgte dafür, dass unser Ausbildungscall DN4JH in immerhin 19 europäischen Ländern gehört wurde. Dabei bewährte sich erstmalig die neu installierte ZS6BKW-Antenne in 15 Meter Höhe. Auf den Bändern 40, 20 und 10 Meter konnten wir hervorragende Rapporte einholen, viele Stationen freuten sich über unser lautes Signal mit nur 100W Ausgangsleistung. Leider konnten wir das Rätsel der zu nah gelegenen Station DF0AIS aus Dresden in BPSK31 nicht aufnehmen.
An der UHF/VHF Station konnten die Neueinsteiger ihre in den AG-Stunden erworbenen Kentnisse in der korrekten Abwicklung eines Amateurfunkkontaktes überprüfen. Über die Repeater DB0HSB, DB0WUR, DB0HAL und DB0WOF ging es weit über die Landesgrenzen von Sachsen Anhalt hinaus. Erfreulicherweise meldeten sich wieder viele Funkamateure portabel, mobil und an ihren Stationen. So mancher kam mit unserer Locatorfrage ins Schwitzen, doch große Freude bereitete den AG-Mitgliedern auch die Locatorsuche an unserer Karte. 


Die Kurzwellenstation hat 19 europäische Länder erreicht!
 Leider ergab sich in unserer Wettbewerbszeit kein möglicher Überflug des "Max Vallier" Satelliten II3MV, dessen Grußbotschaft in Telegraphie wir gern aufgenommen hätten.
Der Europatag der Schulstationen 2018 ist nun Geschichte. Es sind aber auch die kleinen (lustigen) Geschichten am Rande dieses Tages, die uns immer wieder für eine Teilnahme motivieren. Zwei davon seien stellvertretend genannt:
Ein Funkamateur (OM- Old Man) äußerte sich begeistert über unsere Aktivität und erzählte uns stolz von seinem Enkel, der schon 8 Jahre alt sei. "Ich bin aber erst 7 Opa!" klang es laut über das 70 cm Band. Wir mussten alle lachen und Elene erfragte beim Opa den Namen und sendete eine Grußbotschaft aus Dessau von uns allen.
Diego im QSO mit einer Mobilstationen nennt seinen Namen. Der OM sagt "Diego, oh ein schöner spanischer Name!" Dann hören wir alle einen spanischen Satz über Funk. Plötzlich wechselt Diego die Sprache und in den nächsten 5 Minuten fühlten wir uns ganz weit weg von Dessau. In der wunderschön klingenden spanischen Sprache unterhielten sich Diego, Matthias (Diegos Bruder) und der Funkamateur über Themen, die wir nur erahnen konnten.
Vielleicht sind es diese kleinen Ereignisse, die den Europatag bei uns zur festen Größe machen. Es sind aber auch die vielen netten Gespräche, das völkerverbindende des Amateurfunks und der Stolz über die mit einfachsten Mitteln hergestellten Verbindungen. Europatag 2019 - wir sind dabei!
Jens Home DM4JH
Stationsleiter an DK0LG - Liborius-Gymnasium Dessau
 
Das UHF-Team beim Wettbewerb über DB0HSB
Im Kontakt mit Europa, ohne Sprachkentnisse geht nichts

Grüße an einen kleinen Nachwuchsfunker über DB0WUR
Auf der Suche nach dem Locator
Dieses Bild entstand ???