Die Elektronik und Amateurfunk AG kann auf viele aufregende Events in der Vergangenheit zurückblicken. Besonders gern erinnern wir uns an die Funkkontakte mit Alexander Gerst auf der ISS oder mit Theresa Thoma und ihrem Team auf der Neumayer-Station III in der Antarktis. Diese Erlebnisse haben uns und dem Libo viel Anerkennung und Aufmerksamkeit gebracht, worauf wir sehr stolz sind. Nun wollen wir aber in neue Sphären aufbrechen: die Amateurfunk AG eröffnet einen Instagram-Kanal. Die Welt verändert sich, deshalb wollen auch wir uns anpassen und neue Wege gehen. Wir hoffen dadurch noch mehr Menschen, insbesondere auch Jüngere, für unser Hobby zu begeistern und freuen uns auf größere Aufmerksamkeit und Vernetzung.
Gerade die Algorithmen von Instagram werden uns dabei helfen, andere Interessierte schnell und barrierefrei zu treffen, sich mit ihnen auszutauschen und natürlich dadurch auch für uns, unsere Schule und Stadt zu werben.
Unter Libo_Amateurfunk_AG findet Ihr ab sofort alle Neuigkeiten und Ereignisse, die uns Funkamateure bewegen und für uns wichtig sind. Außerdem werden wir euch ab und zu in unserem AG Alltag mitnehmen und spannende Einblicke in aktuelle Projekte geben.
Der Blog auf dieser Homepage wird weiterhin betrieben, aber ab sofort freuen wir uns auf eure Follows und Kommentare auf unserem neuen Instagram Kanal.
Heute, am 9.12.2022, fand unser letztes AG-Treffen im Kalenderjahr 2022 statt.
Teatime bei DK0LG
Leider hat die Erkältungswelle auch unter unseren AG-Mitgliedern zugeschlagen. Das hinderte uns jedoch nicht, den Jahresabschluss mit einer gemütlichen Tasse Tee und ein paar Süßigkeiten zu feiern. Mit dabei war unser lustiger "Saxophon-Santa-Claus", der bei Bedarf auf Händedruck seine etwas blecherne elektronische Weise dudelte.
Santa Claus is swinging...
Die Ergebnisse in den letzten AG-Wochen konnten sich sehen lassen. Die beiden Cubesat-Modelle aus Karton sind fertig, es fehlen nur noch die Antennen. Die CNC-Fräse bildet mit dem Zusammenbau der X, Y und Z Achse schon eine sehr solide Einheit. Im neuen Jahr muß dann die Elektronik verbaut werden und dann kann es mit dem "Einfahren" losgehen.
Montage de X-Achse
Cubesat Modelle aus Karton 1:1
Über neue Projekte im Kalenderjahr 2023 wurde auch gefachsimpelt. Wir wünschen allen aber erst einmal ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins Jahr 2023!
Heute am Martinstag war es endlich soweit. Die AG-Mitglieder der Schulstation und Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk und Elektronik begannen mit den Vorbereitungen zum Bau unserer neuen Cubesat-Nutzlast. Die Anforderungen dabei waren mehr als hoch, deshalb war die Unterstützung zweier Funkamateure des Ortsverbandes Wolfen (W28) sehr willkommen. Zusätzlich zu Hans (DG1HVL), der die AG schon einige Monate mit seiner Fachkompetenz und aktiven Teilnahme unterstützt, hat sich Dietmar (DL4HWO) freundlicherweise bereit erklärt, den Schülerinnen und Schüler beim Aufbau der Fräse Hilfestellung zu geben.
Team 1 beim Aufbau des Kartonmodells
Zum Start unseres Projektes sind zwei Herausforderungen zu bewältigen, der Aufbau einer CNC Fräse vom Typ Stepcraft D420 und der Bau eines Karton-Modells eines 1U Cubesats im Maßstab 1:1. Nach einer kurzen Projektvorstellung mit der Fragestellung "Was ist ein Cubesat?" und welches Ziel die Cubesat-Mission verfolgt, wurden die Schülerinnen und Schüler in vier Teams eingeteilt.
Konzentration im Umgang mit dem Cuttermesser
Zwei Teams hatten die Aufgabe, möglichst exakt und sauber je ein Cubesat - Karton - Modell aufzubauen. Diese kleinen Satelliten besitzen erstaunliche Eigenschaften. Mit den Abmessungen 100mmx100mmx100mm und einem Volumen von einem Liter, darf ihre Masse nicht größer als 1,3 kg werden. Für die Entwicklung einer CAD-Zeichnung ist eine konkrete Vorstellung vom mechanischen Aufbau nötig. Die Teile des Karton Satelliten mussten möglichst genau ausgeschnitten und sauber verklebt werden. Dabei tauchten schon erste Fragen auf: "Wo werden die Solarzellen angeordnet?" "Wie wird ein Cubesat in den Orbit ausgesetzt?" Welche nach Außen zugänglichen Elemente müssen wo angeordnet werden?"
Der saubere Umgang mit Cuttermesser und Kraftkleber ist sicher nicht ganz so spannend wie das Löten einer elektronischen Schaltung, beide Teams haben jedoch ihr Bestes gegeben und sind in den anderthalb AG-Stunden schon sehr weit gekommen. Die Modelle werden uns nicht nur eine konkrete Vorstellung vom Aufbau unseres Satelliten geben, sie werden auch für die örtliche Öffentlichkeitsarbeit verwendet.
Kontrolle der korrekten Abmessungen
Aufbau der Z-Achse
Der Bausatz der Fräse musste zunächst auf Vollständigkeit überprüft werden. Bei den über 500 Bestandteilen war das eine echte Herausforderung. Dann wurde der Aufbau mit zwei Teams begonnen, Team 1 widmete sich dem X-Z-Verbinder, Team zwei Begann den Aufbau der Z-Achse und der rechten Portalseite.
Komplexe Montage des X-Z-Verbinders
Montierte Portalrollen
Schrauben über Schrauben
Die Auseinandersetzung mit einer anspruchsvollen Anleitung, exakten Bemaßungen und Zeichnungen, hat allen sehr viel Spass bereitet. Schnell wurden korrekte metrische Gewindebezeichnungen erfasst, hunderte Schrauben und Bezeichnungen der Art "M6x25" sind an die korrekten Stellen zu verbauen.
Natürlich wird uns der Aufbau der Fräse sowie der Bau der Modelle noch einige AG-Stunden begleiten, ein Schritt in Richtung unseres Ziels ist uns in der ersten Projekt-Stunde trotzdem gelungen.
Das neue Schuljahr ist bereits seit einigen Wochen gestartet. Natürlich haben auch die Aktivitäten unserer Schulstation DK0LG begonnen. Aufgrund des Ausscheidens langjähriger Mitglieder mit Beendigung der Klasse 12, können wir erfreulicherweise drei neue Mitglieder in unserer Arbeitsgemeinschaft begrüßen.
Widerstände identifizieren
Der Einstieg ins neue Schuljahr startete mit einem kleinen Bastelprojekt, der "nachhaltigen Morsetaste". Alle Teile der Taste bestehen aus vorhandenen oder recycelten Materialien. So besteht das Grundbrett aus dem Holz einer alten Kopierpapierpalette, die am Ende des letzten Schuljahres übrigblieb. Die Bauteile stammen aus ehemaligen Material- und Bauteilbeständen von Funkamateuren der näheren Umgebung. Als Tasthebel wurden medizinische Rachenspatel verwendet, die ein Kollege früher für ein Physik- Projekt als Spende erhielt. Reißzwecken aus dem Bürobestand der Schule dienen als Lötstützpunkt.
Alle AG-Mitglieder, die neuen und erfahrenen Schülerinnen und Schüler, hatten eine Menge Spaß beim Aufbau der Schaltung. Schon bald summten die Tasten im 800 Hertz -Ton, zu Hause werden sie sicher für Freude bei den Familienmitgliedern sorgen.
Ein toller Nebeneffekt dabei ist, dass das Interesse an dieser alten (ältesten) Betriebsart zur Nachrichtenübertragung erweckt wurde. Warum sollten wir nicht einmal einen Kontakt von unserer Station in die Welt mit Punkten und Strichen herstellen?
Wie auch immer:
- - ... ...- - (Dah Dah Dit Dit Dit Dit Dit Dit Dah Dah) oder "Viele Grüße", wie wir Funkamateure sagen
Am Ende des ereignisreichen AG-Jahres erhält unsere Schulstation noch eine sehr erfreuliche Botschaft. Der Fördermittelantrag an die Joachim-Herz-Stiftung des VDI (Verein Deutscher Ingenieure e.V.) zur Unterstützung eines neuen Projektes wurde positiv beschieden.
So wird unsere Arbeitsgemeinschaft im nächsten Schuljahr beginnen, ein 1U Cubesat-Modell zu entwickeln. Die 10 mal 10 mal 10 Zentimeter großen Kleinstsatelliten fliegen schon einige Zeit als Sekundärnutzlast bei größeren Raumfahrtmissionen mit. Unser Modell soll im Maßstab 1:1 alle wesentlichen Einzelteile (On-Board-Computer, Energieversorgung durch Solarzellen, Sensorplatine) enthalten und einen Testflug in die Stratosphäre bestehen.
Die AG-Mitglieder bekommen so einen tieferen Einblick in die Arbeit eines Raumfahrtingenieurs. Das Fördergeld wird für die Anschaffung eines Bausatzes einer CNC-Portalfräse mit Zubehör eingesetzt. Diese Fräse muss also zunächst aufgebaut und eingerichtet werden, fordert damit ein tieferes Eindringen in die heutzutage dominierende CAD/CAM Technik. Einmal aufgebaut, kann uns diese Technik auch bei weiteren interessanten Aufgabenstellungen unterstützen.
Die VDI-Joachim-Herz-Technikfonds unterstützen schon viele Jahre die technische Allgemeinbildung in unserem Land. Insbesondere Jugendliche in allgemeinbildenden Schulen stehen dabei im Fokus. Wir werden die finanzielle Förderung in unserem interessanten Projekt zur Vertiefung ingenieurtechnischer Prozesse und Aufgaben nutzen.
Der 5. Mai ist an unserer Schulstation traditionell eine feste Grösse.
Schon zum 23. Mal findet der Europatag der Schulstationen statt.
Nach zwei Jahren,
die von Einschränkungen durch die Corona Pandemie geprägt waren,
wollten wir wieder aktiv am Schulstationscontest teilnehmen. Dieses
Jahr sollte auch der Funkverkehr über QO100 mit in die Aktivität
einbezogen werden. So stellten wir im Vorfeld zwei Teams zusammen,
die in unterschiedlichen Räumen Funkbetrieb auf unterschiedlichen
Bändern machen sollten. Damit wir pünktlich um 14 Uhr den Betrieb
aufnehmen konnten, wurde die Station bereits in der 7. Stunde
aufgebaut.
Die erste Gruppe,
insbesondere mit Newcomern besetzt, aktivierte auf 2m und 70cm unser
Ausbildungsrufzeichen DN4JH. Mit vielen Kontakten über die Repeater
DB0WUR (Wurmberg) und DB0HSB (Brocken) gelangen Funkverbindungen
sogar bis zur Schulstation DK0BSN nach Nürnberg. Die Kontakte waren
sehr ausführlich, nach Austausch von Rapport und Locator
entwickelten sich interessante Gespräche. Viele Funkpartner zeigten
sich erfreut über die Aktivität unserer Station.
Das Team DN4JH im QSO über DB0WUR
Die zweite Gruppe
aktivierte über QO100 unser Schulstationsrufzeichen DK0LG. Zunächst dominierten die deutschen Stationen, darunter viele Schulstationen,
auf dem geostationären Satellit. Mit der Zeit tauchten immer mehr
europäische Länder im Log unserer Station auf. Höhepunkt war der
völlig unerwartete Anruf von Karsten, DP0GVN, auf der Neumayer III
Station in der Antarktis. Jannis (D09JJ) und Diego meisterten die
vielen QSO mit Bravour. Diego konnte sogar spanische Stationen in
ihrer Landessprache bedienen. Bis 19.30 Uhr wurde europaweit
Funkverkehr gemacht und unser Logbuch überschritt die Grenze von 1
Millionen Punkte.
DK0LG funkt über den Satelliten QO100
Der 23. Europatag
war schon jetzt ein voller Erfolg für unsere Schulstation. Trotz
langer Pause, haben sich alle schnell an die aufregende Situation
eines Funkwettbewerbes gewöhnt. Vielen Dank für die schönen
Kontakte. Der Tag hat für uns auch immer eine völkerverbindende
Komponente, so blicken wir auf Funkverbindungen mit intensiven
Gesprächen in folgende Länder zurück:
QSO Übersicht QO100 (erstellt mit PhPQW Tool Log Analyses)
Vier der insgesamt zehn Überwinterer bescherten uns eine spannende Unterrichtsstunde
Am 08.02.2022 pünktlich um 9 Uhr UTC (10 Uhr MEZ) kam mit der erlösenden Antwort:"Hier ist DP0GVN" von Theresa auf den Anruf der Schulstation DK0LG frenetischer Beifall auf. Die mehr als einjährige Arbeit unserer Physikkurse und der Schulstation erfuhr in der erfolgreichen Kontaktaufnahme mit der Neumayer-Station III in der Antarktis ein krönendes Ende.
Gute Organisation und Planung
Aufbau und Vorbereitungen
Schon einen Tag vorher begannen die Schülerinnen und Schüler der Physikkurse der Jahrgangsstufe 12 und die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk und Elektronik mit dem Aufbau und der Einrichtung der großen Aula der Schule. Unter Beachtung der hygienischen Anforderungen wurden Stühle gestellt und Technik für die Vorträge aufgebaut. Rund um den über die AMSAT-DL geplanten Schulkontakt war auch ein kleines Rahmenprogramm vorgesehen. Die ersten Proben verliefen vielversprechend. Aus unseren Erfahrungen vom ISS Kontakt 2018 wussten wir jedoch, dass Generalproben von einer Vielzahl unerwarteter Ereignisse wie Friseurbesuche und andere Nachmittagstermine der Schülerinnen und Schüler beeinflusst werden.
So hatten alle am Dienstagmorgen schon ein aufgeregtes kribbelndes Gefühl in der Magengegend. "Wird der Vortrag laufen?", "Funktionieren alle Experimente?" und natürlich die wichtigste Frage: "Klappt der Kontakt zu DP0GVN störungsfrei?"
Die Aula war entsprechend der Möglichkeiten durch die coronabedingten Einschränkungen gut gefüllt. Neben den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen, unserer Schulleitung und einigen Gästen, waren eine ganze Reihe Vertreter der Presse- und Medienlandschaft anwesend, wie z.B. das MDR-Fernsehen, MDR-Radio Sachsen-Anhalt, Radio SAW, Radio Corax, die Mitteldeutsche Zeitung, die Bildzeitung, um nur einige zu nennen.
Die Veranstaltung war gut geplant
Unsere Moderatoren eröffnen das Programm
Pünktlich um 9.30 Uhr eröffneten Annika und Lukas vom Grundkurs Physik 12 die Veranstaltung mit einem originellen Einstieg "Hallo! Haaalloooo!“ (Lukas) "Was ist denn los? (Annika)" tönt es durch knarrende PMR-Funkgeräte in die Aula. Auf die erstaunte Erkenntnis, dass man sich ja völlig drahtlos mit diesen Geräten hören und unterhalten kann, kam die erwartungsvolle Nachfrage, ob das wohl auch aus dem Urlaub vom Strand in Spanien klappen könnte. Mit der Erkenntnis, dass da viele Fragen zu beantworten sind, leiteten beide Moderatoren die Veranstaltung auf unterhaltsame Weise ein! Insbesondere eine lange Begrüßungs- und Dankesliste musste abgearbeitet werden. Hier möchten wir noch einmal die AMSAT-DL, den Deutschen Amateurradio Club (DARC) und den AATiS e.V. erwähnen, ohne deren Arbeit und Materialspenden dieser Kontakt nicht möglich gewesen wäre.
Forschung auf der Neumayer III
Größenvergleich Neumayer III vs Bitterfelder Bogen
Theresa Thoma - eine interessante Persönlichkeit
Im nun folgenden unterhaltsamen Programm erzählten Willi und Paula zunächst interessante und wissenswerte Fakten über den Aufbau und die Geschichte der Neumayer-Station III. Dabei kam die Anschauung nicht zu kurz. So wurde den Zuschauerinnen und Zuschauern die Größenverhältnisse der Station am bekannten "Bitterfelder Bogen" deutlich gemacht. Anna erzählte dann etwas über unsere Funkpartnerin Theresa Thoma am anderen Ende der Welt. Allein auf sich gestellt, ihre MitstreiterInnen fielen coronabedingt aus, stellte Anna die vielen interessanten Details aus dem Leben Theresas dar. Eine Frau mit Abschlüssen in Elektrotechnik und Informatik, mit Hobbys wie Amateurfunk, Reiten, Häkeln und Elektronik, ist sicher ein Vorbild für viele anwesende Schülerinnen in der Aula. Lea, Johanna und Jakob gaben einen Überblick über die Forschungsgebiete der Station. Interessant gestalteten Sadie und Finn das Thema: "Physikalische Besonderheiten im antarktischen Polargebiet". So sahen die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur wunderschöne Polarlichtbilder, sondern erfuhren auch etwas über die physikalische Entstehungsursache dieses Naturphänomens.
Sadie und Finn erklären das Zustandekommen von Polarlichtern
Im letzten Thema des ersten Teils der Veranstaltung vor dem Kontakt wurde noch die spannende Frage geklärt, wie man mit sich geradlinig ausbreitenden Funkwellen die gekrümmte Strecke zu Antarktis überwinden kann. Friederike, Mira und Rhea zauberten am romantisch beleuchteten Erdglobus mit Hilfe eines kleinen Modellsatelliten und etwas Bindfaden die unsichtbaren Wellen in die Aula unserer Schule. "Klar, ohne unseren Satelliten würden die Wellen irgendwo im Nirgendwo verschwinden!", so die unterhaltsame Erklärung unserer drei Amateurfunk-AG-Mitgliederinnen. Ohne komplizierte Mathematik war jedem anwesenden Zuschauer/Zuschauerin im Publikum sofort klar, wie es funktioniert.
Die Mathematik zu dieser Problematik lieferten dann Greta und Jonathan aus dem Physik Leistungskurs nach. In einem unterhaltsamen Gleichungsmarathon gelang es den beiden nahezu spielerisch, die komplizierte Herleitung des geostationären Orbits an die Leinwand zu zaubern. Für Sprachlosigkeit sorgte Gretas Einsetzung der speziellen Werte wie Gravitationskonstante, Erdmasse, Umlaufdauer (in Sekunden!) und Erdradius bis auf sechs Stellen nach dem Komma mit korrekten Einheiten, ohne ein Hilfsmittel wie Zettel oder Tafelwerk.
Anschaulich wird der Ausbreitungsweg der Wellen erklärt
Auch die Mathematik der Himmelsmechanik kam nicht zu kurz
Greta und Jonathan mit einer Physikstunde der besonderen Art
Anruf der Antarktisstation DP0GVN
DO8ECC ruft DP0GVN
Pünktlich 10 Uhr eröffnete dann Kathrin (DO8ECC) den Kontakt mit dem Anruf: "DK0LG ruft DP0GVN". In der Aula stieg zu diesem Zeitpunkt die Spannung ins Unermessliche. Zunächst war nur das gleichmäßige Transponderrauschen des Satelliten zu hören. Nach dem zweiten Anruf von Kathrin dann die große Erleichterung: "DK0LG hier ist DP0GVN" war die glockenklare Antwort Theresas aus dem Funkraum der Neumayer-Station III. Nach der gegenseitigen Begrüßung mit extra Beifall aus unserer Aula (die LEILA ( Leistungs-Limit-Anzeige) möge uns verzeihen) gab uns Theresa zunächst einen kurzen Wetterbericht:" Hochsommer, -4,6 °C und 10 Knoten Wind".
Besonders gefreut haben wir uns, dass drei weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Linda (Luftchemikerin), Paul (Meteorologe) und Timo (Geophysiker) des Überwinterungsteams der Station, für unsere Fragen in der nächsten Stunde zur Verfügung standen.
Alle Aktiven, ja sogar unser Schulleiter Herr Kraft, nutzten die folgenden 58 Minuten, um interessante Fragen aus den Gebieten "Leben auf der Station", "Forschung und Technik" sowie "Persönliches" zu stellen, die unsere vier Überwinterer auf unterhaltsame und anschauliche Art und Weise beantworteten. So erfuhren wir, dass Paul sein Interesse für Meteorologie und Physik in einer schulischen Arbeitsgemeinschaft bei interessanten Stratosphären - Ballonprojekten gefunden hat. Linda fachsimpelte mit unseren Chemikerinnen über MAK- Werte und Reinraumbedingungen. Timo erklärte anschaulich, was passiert, wenn in der Station einmal der Strom ausfällt und Theresa beantwortete interessante Fragen zur Wellenausbreitung, Antennen- und Kommunikationstechnik.
DK0LG im QSO mit DP0GVN
Anschaulich am Oszilloskop demonstriert
Schwingungen und Wellen . . .
Keine Minute unserer Fragestunde war langweilig, sodass die Verabschiedung gegen 11 Uhr noch einmal sehr "beifallsbetont" und lautstark war.
Doch damit war die Veranstaltung keinesfalls zu Ende. Eduard und Konrad erklärten und demonstrierten dem Publikum die Auswirkungen der Parameter Frequenz und Amplitude einer elektromagnetischen Schwingung. Dabei erweiterten sie das Frequenzspektrum der Zuhörer vom Hörbereich (240 Hz) bis Mikrowellenbereich (2,4GHz). Nils und Nazahr zeigten dann mit Hilfe eines einfachen Hohlspiegels und einer Glühlampe, wie man aus 6W des Sendesignals ein 6kW Signal in Richtung QO100 erzeugen kann. Um jedoch zu verstehen, warum die niederfrequenten Schwingungen unserer Sprache auch wirklich in Richtung DP0GVN gelangen können, zeigte Fiona (DO6FJ) mit Hilfe eines Abgleichsenders und eines Oszilloskops die komplizierte Thematik der Erzeugung eines Einseitenbandsignals mit unterdrücktem Träger (SSB). Die nachfolgende Demonstration der Demodulation am Funkgerät mit abwechselnder "Mickey-Maus" und "Darth Vader" Stimme sorgte im Publikum für ausreichende Heiterkeit.
Mit der Leistung einer Glühlampe zum Satelliten
Hier helfen die Gesetze der Strahlenoptik
Einseitenbandmodulation (SSB) einfach erklärt
UP-Converter vs SDR, Jannis und Diego im Element
Die Demonstration in der Aula ist das eine, die technische Umsetzung das andere. So konnten Diego und Jannis (DO9JJ) am Ende brilliant ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der UP-Converter und SDR-Technik übermitteln.
Man merkte den beiden Schülern ihren Stolz auf die Eigenbaulösungen an.
Damit endete dann auch diese äußerst lehrreiche Veranstaltung.
Was bleibt am Ende von diesem Ereignis? Eine großartige Erinnerung an
eine vielfältige Veranstaltung, in der die Zuschauerinnen und Zuschauer
erleben konnten, wie sicher unsere Schülerinnen und Schüler mit
technischen und naturwissenschaftlichen Themen umgehen können! Die
Veranstaltung war auch ein eindrucksvolles Beispiel für die
beeindruckende Leistung von Frauen und Mädchen in naturwissenschaftlich
technischen Aufgabenfeldern.
Am Ende der Veranstaltung gab es noch eine große Überraschung. Unsere ehemalige Sekretärin Frau Schicht übergab mit ihrem Mann eine selbstgebackene "Neumayer-Station III", die bis in kleinste Details essbar war. Auch Greta bewies ihre Kreativität beim Backen und übergab eine liebevoll gestaltete Torte. So konnte DK0LG diese Mission sogar mit zwei Kuchenüberraschungen feiern.
Nicht zuletzt bleibt noch eine letzte wichtige Botschaft unserer
Veranstaltung, die große Community der Funkamateure (Hams), die sicher
gern eine QSL von Theresa und DP0GVN erhalten hätte. Die YLs und OMs
haben fair zugehört und uns damit auch dieses einmalige Erlebnis
geschenkt. Vielen Dank für den Ham Spirit, der uns immer wieder stolz
auf uns Funkamateure und unser tolles Hobby macht.
Unsere Herausforderung im Kuchen nachgebildet
Kathrin (DO8ECC) und Jens(DM4JH)
DK0LG
Neumayer III in 3D - alles essbar!
Allen Aktiven ein großes Dankeschön für diese hervorragende Leistung
Der Satellit QO100 steht in etwa 30 Grad Höhe über dem Horizont und 26 Grad östlich. Durch die besondere Südlage unseres Neubaus ergibt sich damit ein Problem für die Position unserer Satellitenanlage. Die Längstrichtung der Aula stimmt ziemlich genau mit der Satellitenrichtung von QO100 überein, damit scheidet eine Anbringung der Anlage am Neubau in unmittelbarer Nähe der Aula leider aus.
Zunächst musste im Rahmen unserer AG-Stunde ein geeigneter Platz auf dem Schulhof gefunden werden. Das zweite Problem war die sichere Anbringung des Spiegels und die Verlegung der Kabel in die Aula. Schliesslich senden wir mit Antennengewinn gerechnet etwa 6 Kilowatt (6000 Watt!) Mikrowellenstrahlung zum 40 000 Kilometer entfernten Satellit.
Korrekte Position von QO100 und möglicher Empfang
Alle Probleme konnten erfolgreich gemeistert werden. Ein Baugerüst sorgt für die provisorische Installation der Anlage. In Perspektive wird unsere AMSAT-Anlage permanent auf dem Dach unserer Schule installiert, damit rund um das Jahr ohne großen Aufwand Satellitenkontakte durchgeführt werden können.