Mittwoch, 23. Mai 2018

Aufbau der Antennenkonfiguration

Antennenkonfiguration auf dem Prüfstand
Bevor die Antennenanlage auf unserem Schuldach installiert wird, stehen aufwendige Optimierungs- und Konfigurationsaufgaben auf dem Plan. Wie wird das Dreibeinstativ stabilisiert? Was ist der günstigste Befestigungspunkt des Antennenbooms am Glasfaserquerträger? Wie groß muß die Kabelschleife sein, damit die Antennen frei in alle Richtungen gedreht werden können?
Solche Fragen beantwortet man in aller Ruhe auf dem sicheren Erdboden und nicht auf dem 16 Meter hohen Flachdach der Schule.
Das Grundkonzept unserer Antennenanlage besteht aus einer Kombination zweier X-Quad-Antennen für 435 Mhz (70cm) und 145 Mhz (2m), die in ihrem Schwerpunkt an einen nichtleitenden Glasfaserrohr befestigt sind. Dieses Rohr durchdringt einen Elevationsrotor, der auf einem Azimutrotor (Rotorkombination Yaesu G5500B) aufmontiert ist. Von den X-Quad-Antennen führen je zwei Aircell7-Kabel, für die horizontale und vertikale Polarisationsebene in einen Polarisationsumschalter. Mit Hilfe dieser Umschalter wird es uns möglich sein, während des Überfluges der ISS und anderer Satelliten, die jeweils günstigste Empfangspolarisation der Signale auszuwählen.  Vom Polarisationsschalter folgt die direkte Einspeisung des Signals in einen Empfangsvorverstärker, der die schwachen Signale um zirka 20dB anhebt. Die genaue Konfiguration ergibt sich aus der untenstehenden Grafik.


Schematischer Aufbau der Satellitenstation von DK0LG

Die Rotorkombination wird über zwei 6-adrige Steuerkabel mit dem Steuergerät verbunden. Ein selbstgebautes Rotorinterface ERC-M (Easy Rotor Control) verbindet die Steuerung mit der seriellen Schnittstelle eines PC. Hier übernimmt die Software SATPC32 der Amsat die Kontrolle. Über die aktuellen Keplerdaten der ISS erfolgt eine Bahnberechnung für den Überflug der Station in der Dessauer Innenstadt und die Antenne wird mit einer Genauigkeit von etwa 3 Grad der Flugbahn der Station nachgeführt.
Die grundlegenden Arbeiten an der Anlage auf dem Boden sind mit Erfolg abgeschlossen. Mehrere Überflüge der ISS und des Satelliten FO29 konnten mit Erfolg "getrackt" werden. Einen kleinen Eindruck des Steuerungsprozesses vermittelt das kurze Video.
Jetzt erfolgt die Aufstellung und Ausrichtung des Mastes auf unserem Schuldach, wovon später weiter berichtet wird.

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Stationsleiter DK0LG
Interface und Steuergerät in Aktion

Ankopplung der Steuerung an SATPC32

Seitenansicht mit 2m/70cm Polarisationsschalter