Freitag, 18. April 2025

Ein unvergesslicher Tag der Raumfahrt 2025

Space Buzz One der DLR
Am Morgen des großen Tages machten wir uns – meine Frau Kathrin Home, unser Schüler Till
Siebenhaar (Klasse 9a) und ich – gegen 10 Uhr vom Hauptbahnhof auf den Weg zum Veranstaltungsgebäude, dem Futurium. Schon vor dem Eingang erwartete uns ein beeindruckendes Highlight: der "Spacebuzz One" – ein begehbarer Hightech-LKW, der eine simulierte Reise zur Internationalen Raumstation (ISS) und zum Mond ermöglichte. Ausgestattet mit VR-Brillen und animierten Raumschiffsitzen erlebten wir eine realistische, rund 20-minütige Reise ins All – inklusive spürbarer Erschütterungen!

Vor dem gemeinsamen Flug zur ISS

 Nach diesem aufregenden Auftakt betraten wir das Futurium, eine Mischung aus Museum und Veranstaltungszentrum. Dort erwartete uns ein besonderer Empfang: Nach dem Nennen unserer Zugangsparole wurden wir direkt in den VIP-Bereich geführt, wo uns Frau Kirsten Werner, verantwortlich für Events und Public Outreach beim DLR in Bonn, herzlich willkommen hieß. Im Wartebereich ergaben sich bereits spannende Begegnungen, unter anderem mit Frau Dr. Anna Christmann, der Schirmherrin des Wettbewerbs "Zeig mir Dein Universum" und Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, sowie dem deutschen ESA-Astronauten Dr. Matthias Maurer. Schon bald kamen wir mit ihnen ins Gespräch.
Begrüßung durch Frau Dr. Christmann
Smalltalk mit ESA Astronaut Matthias Maurer

 

Pünktlich um 11:15 Uhr begann die offizielle Eröffnung des "Tag der Raumfahrt 2025", moderiert von Moritz Vieth, bekannt vom YouTube-Kanal "Senkrechtstarter". Als Teilnehmer des Wettbewerbs hatten wir besondere Ehrenplätze. In der Eröffnungsrede erfuhren wir, dass dieses Event das erste seiner Art in Deutschland war – mit dem Ziel, es zukünftig als festen Raumfahrttag zu etablieren. Hochkarätige Gäste wie Dr. Walther Pelzer (Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR) und Dr. Josef Aschbacher (Generaldirektor der ESA) unterstrichen die Bedeutung des Anlasses.

Unterschrift unter der Urkunde 

Ein Höhepunkt war die feierliche Preisverleihung des Wettbewerbs "Zeig mir Dein Universum". Unser Beitrag ist unter folgendem Link zu finden: Zeig mir Dein Universum. Jeder Gewinner wurde persönlich von Dr. Maurer, Dr. Pelzer, Frau Dr. Christmann und dem Moderator gewürdigt. Besonders beeindruckend war der Auftritt unseres Schülers Till Siebenhaar, der souverän und fachkundig vor einem großen Publikum berichtete. Die feierliche Übergabe der Urkunden durch die anwesenden Raumfahrtpersönlichkeiten war ein unvergesslicher Moment.

Im Laufe des Tages verfolgten wir spannende Vorträge zur Zukunft der Raumfahrt in Europa und knüpften zahlreiche wertvolle Kontakte. Unser Wettbewerbsbeitrag und Tills beeindruckendes Interview fanden durchweg große Anerkennung.

Glückwünsche von Matthias Maurer, Frau Dr. Christmann und DLR Chef Herr Dr. Pelzer

 Preisgeld sinnvoll investiert

Mit der Prämie ist auch ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro verbunden. Dieses wird der Fachschaft Astronomie sowie der AG Amateurfunk und Elektronik zugutekommen. Eine erste Anschaffung wird ein Spezialteleskop zur Sonnenbeobachtung sein – ein H-Alpha-Teleskop (Skywatcher ST 76/630 Heliostar-76 H-alpha), zusammen mit einer passenden Montierung (Skywatcher Montierung Solarquest AZ). Mehr Informationen und Beispielbilder gibt es hier: Astroshop.

Zudem wird für die AG ein Spektrumanalysator bis 2,1 GHz angeschafft, der zur Analyse elektromagnetischer Signale und zur Optimierung elektronischer Baugruppen genutzt wird: Batronix.

Besondere Erlebnisse in Berlin

Ein 3U Fernerkundungssatellit

Die wärmste Anerkennung durch Fachleute sowie das Knüpfen neuer Kontakte waren für uns eine große Freude. Besonders faszinierend waren die Fachvorträge und natürlich die VR-Reise zur ISS und zum Mond.

Ein besonderes Highlight war das Treffen mit Dr. Matthias Maurer. Er erwies sich als äußerst freundlicher und aufgeschlossener Mensch, der mit Begeisterung von seinen Erfahrungen in der Raumfahrt berichtete.

 

Zukunftspläne: Was kommt als Nächstes?

Wir denken bereits über weitere spannende Projekte nach. Durch neu geknüpfte Kontakte könnten sich in Zukunft interessante Möglichkeiten ergeben. Zudem ist eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn geplant. Als "Moonbounce-Schule" haben wir uns dort bereits einen guten Namen gemacht – und es bleibt spannend, was die Zukunft bringt!

Unsere Urkunde

 

Motto des Tages


Sonntag, 2. Februar 2025

VOLA - Fliege!

Offizielles Missionslogo

Es ist schon eine ganze Weile her, dass unsere Arbeitsgemeinschaft eine Ballonmission durchgeführt hat. So entstand die Idee, in einem Ballonexperiment eine neue Datenübertragungsmethode zu testen.

LoRa ist die Abkürzung für "Long Range" und steht für minimale Sendeleistung bei maximaler Reichweite. Die Technik dahinter ist das sogenannte Frequenzspreizverfahren. Dabei wird ein schmalbandiges Signal auf eine Bandbreite von 125 kHz aufgeweitet. Zunächst scheint das ein Nachteil zu sein, da das Signal schwächer wird und letztendlich im Rauschen zu verschwinden droht. Andererseits erhöht sich dadurch die Widerstandsfähigkeit gegenüber schmalbandigen Störungen. In Verbindung mit dem AX.25-Protokoll ergibt sich eine robuste Möglichkeit zur Übertragung von Daten und Positionsinformationen aus Ballonnutzlasten.

In Deutschland gibt es bereits eine gut ausgebaute Infrastruktur für LoRa-APRS auf 433,775 MHz, und aus der IoT-Technik sind kostengünstige Empfänger auf Basis der ESP32-Mikrocontroller verfügbar. So war die Idee zur Mission VOLA geboren.

Als Starttermin wurde der 23. November anvisiert – ein Zeitpunkt, der wetterbedingt und hinsichtlich
des Tageslichts gerade noch sinnvoll für eine eventuelle Bergung der Nutzlast erschien. Bis zum Start gab es jedoch noch viel zu tun. Die eigentliche Sendeplatine (SMD-Technik) wurde zunächst hinsichtlich ihres Energiebedarfs analysiert. Nach ausgiebigen Tests entschieden wir uns für die Versorgung mit zwei leichten Lithium-AAA-Batterien. Mit Styroporverkleidung und Fallschirm kamen wir auf eine Gesamtstartmasse von 42,24 Gramm.

Komplette Nutzlast mit Fallschirm

Platine des Senders im Programmiermodus
Leider war die Wetterlage um den geplanten Starttermin sehr instabil. Die auf Basis der NOAA-Datenbank erstellten Vorhersagen deuteten auf einen weiten Flug bis ins Nachbarland Polen hin. Dass am eigentlichen Starttag um 9 Uhr absolute Windstille am Boden herrschte und der Himmel strahlend blau war, sorgte nur für kurzen Optimismus. In höheren Luftschichten tobten orkanartige Stürme.

Integration der Nutzlast
Befüllen des 100g Pilotballons

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Auflassen des Ballons

Nach dem erfolgreichen Start um 9 Uhr zeigte die Telemetrie zunächst einen erwarteten Flug in Richtung Südosten. Doch bereits 30 Minuten nach dem Start fiel die Übertragung der Nutzlast plötzlich komplett aus. Erst kurz nach 10 Uhr meldete sich VOLA ein letztes Mal aus 10.100 Metern Höhe – mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von 268 Kilometern pro Stunde!

Die Analyse des Flugverlaufs ließ nur einen Schluss zu: Die Nutzlast geriet in einen Orkan, der vermutlich die GPS-Antenne beschädigte. Zwischenzeitlich wurde der Ballon westlich von Ecuador geortet – ein klares Anzeichen für einen GPS-Fehler.

"Fliege!" – VOLA war der Name unserer Mission. Trotz des Fehlschlags zeigten alle AG-Mitglieder hervorragenden Einsatz. Für die Zukunft haben wir uns weitere Experimente mit LoRa-APRS vorgenommen.

 

Erfolgreicher Start um 9.00 Uhr

Mission Control


 

Das VOLA Start-/Entwicklerteam

LORA-Empfänger
Flight Prediction
Letztes Datenpaket

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Bau des Nutzlastbehälters

Kalkulation des Energiebedarfs