Nachdem alle Audiodateien analysiert und die ermittelten Perioden
der Signale in ein Temperatur – Zeit Diagramm eingetragen wurden
(nochmals großen Dank an Lucius!), ging es zu Hause an die
Auswertung der Daten. Was konnten die Daedalus-Teammitglieder den
nach und nach schwächer werdenden Signalen entlocken?
Betrachten
wir zunächst das Diagramm des Fluges mit einigen eingezeichneten
Markern:
Temperatur-Zeit-Diagramm der Daedalus LTS-01 Mission |
Nach dem pünktlichen Start um 15:00 MEZ stieg die Nutzlast wie
erwartet mit einer konstanten Steigrate durch die Troposphäre. Nur
unmittelbar nach dem Start gibt es einen kleinen Sprung in der Kurve,
dessen Ursache noch nicht ganz geklärt ist. Setzen wir für diesen
Tag (leichte Bewölkung, Außentemperatur 11°C) einen ungefähren
Temperaturgradienten von 0,75K/100m an, so ergibt sich in etwa eine
Steigrate von 3,1 m/s. Nach 55 bis 60 Minuten endete diese Phase. Mit
der Steigrate ergibt sich eine Höhe von 10100 Metern. Dieser Wert
stimmt sehr gut mit dem mittleren Wert der
Troposphärendicke im Winter in unseren Breiten überein.
Troposphärendicke im Winter in unseren Breiten überein.
Daedalus - Nutzlast kurz nach dem Start |
Im
Anschluss ist der nur geringe Anstieg der Temperatur ein guter
Indikator für den Flug durch die Tropopause. Bis zum Zeitpunkt t =
115 Minuten und mit weiterhin konstanter Steigrate erreichte Daedalus
LTS-01 seinen Gipfelpunkt bei immerhin 21300 Metern.
Der anschließende Freie Fall der Sonde zeigt nicht den erwarteten
Temperaturverlauf, hier ist es wohl zu einer Vereisung des
Außensensors gekommen.
Zuverlässige Werte
für das Sinken am Fallschirm gibt es erst wieder ab t = 155 Minuten.
Die Werte belegen, dass der Fallschirm korrekt berechnet und seine
Funktion erfolgreich war. Die Sinkgeschwindigkeit von 5,3 m/s
entspricht den Anforderungen der Behörden.
Nach zirka 180
Minuten (immerhin 3 Stunden Missionsdauer) landete Daedalus weich in
der Nähe von Falkensee/Berlin.
Bis heute gab es
kein Kontakt zu einem Finder der von uns nicht geborgenen Nutzlast. Mit über
20000 Meter Höhe, blicken wir auf eine erfolgreiche Mission zurück.
Die gesamte Technik hat hervorragend funktioniert und alle
AG-Mitglieder können stolz auf die Ergebnisse dieser
Low-Cost-Mission sein. Daedalus LTS-01 geht nun in die Geschichte der
Ballonmissionen von DK0LG ein. Die Fortsetzung weiterer interessanter
Experimente ist schon geplant.
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